
Frankreich » Rivière Lot, France | Flüsse in Frankreich
Der Lot, ein Fluss aus den Bergen!
Rivière Lot, France | Flüsse in Frankreich: Steckbrief & Übersicht
Gewässer-Bewertung
Länge des Wasserwegs: | 63 km |
Anzahl Schleusen: | 14 |
Schleusendimensionen: | 30.00 x 5.00 |
Max. Tiefgang: | 1.00 | Max. Durchfahrtshöhe: | 3.70 |
Schwierigkeitsgrad: | Etwas Erfahrung von Vorteil |
Voraussetzungen: | Für Mietboote führerscheinfrei |
Gewässercharakter: | zurück zur Natur, alter Wasserweg zum wieder entdecken |
Gewässerprofil: | Nur noch touristisch genutzt |
Landseitige Infrastruktur: | Gut |
Weitere Informationen
Gewässer hat Anschluss an:
Canal de Garonne | Kanäle in Frankreich
Die Quellen der Lot und seines Nebenflusses,Truyère, entspringen in den Bergen der Margeride, im Massif Central.
Le Lot Amont: Ist schiffbar zwischen Crégols bei km 196 bis Luzech bei km 132 und hat 8 Schleusen.
Danach folgen 65 km, welche zurzeit nicht schiffbar sind. Was sehr zu bedauern ist, gehört doch diese Strecke zum schönsten, was Frankreich an Flusslandschaften bieten kann. Sollte der Lot eines Tages wieder durchgängig befahrbar sein, gehörte er mit Sicherheit zu den schönsten Revieren Europas!
Le Lot Aval: Dieser ist dann wieder befahrbar ab km 67 bei Trendels bis zur Mündung in die, dort über ein kurzes Stück schiffbare, Garonne. Eine Fahrt von den wilden Ausläufern des Massif Central durch die hügelige Gegend des Quercy in die weiten, mit Reben bepflanzten Ebenen um Cahors.

Ab dem 15. Jahrhundert wurde der Fluss durch die Müller ausgebaut, die Staustufen erstellten, um ihre Mühlen anzutreiben. Die Wehre waren mit Schiffsdurchlässen ausgerüstet und wurden geöffnet, sobald sich ein Schiff dem Wehr näherte. Einige Mühlen stehen noch heute entlang des Flusses und können zum Teil besichtigt werden.
Doch die Blütezeit der Schifffahrt erlebte die Region vom 17. bis ins 19.Jahrhundert. Der Lot war bis 1927 auf einer Länge von ca. 260 km schiffbar.
Unter Colbert, Minister unter Ludwig XIV, dem Sonnenkönig wurde der Ausbau aller französischen Wasserstrassen beschlossen. So entstanden zwischen Villeneuve und Cahors die ersten 16 Kammerschleusen.
Auf dem Lot hauptsächlich Kohle, die im kleinen Stil in Decaseville abgebaut wurde, sowie Wein, welcher in Fässern, die in Douelle hergestellt wurden, bis nach Bordeaux transportiert.
Um Mitte des 19. Jahrhunderts wurden im Oberlauf, bei Cajarc, Montbrun und Capdenac, drei Flussschleifen durch den Bau von Tunnels umgangen.
Doch mit der Eröffnung der Bahnlinie Cahors – Capdenac im Jahr 1886 verlor der Transport auf dem Wasser seine Bedeutung. Die Kunstbauten wurden nicht mehr unterhalten oder umfunktioniert, wie Tunnels von Cajarc und Montbrun, die heute als Zuflusskanäle von Wasserkraftwerke dienen.
1928 wurde der Lot als Wasserstrasse deklassiert.
Erst mit dem Aufkommen der Freizeitschifffahrt begann man die alten Schleusen zu restaurieren und Anlegestellen zu schaffen. Heute sind die Abschnitte Saint-Lèger - Nicole und Luzech – Larnagol wieder schiffbar.

Es ist wie mit der Gegend, entweder man liebt sie, oder eben nicht. Der Cahors, ein Wein für Individualisten, ist etwas rau, erdig und schwer, passt aber wunderbar zur Küche des Quercy. Es ist eine Küche der Natur, mit Pilzen aus den Eichenwäldern, Kastanien, Trüffeln, Nüssen und immer wieder Eiern, dazu Schweine- und Lammfleisch.

in der Ausgabe 3/2011 der Zeitschrift