Frankreich: Canal de Garonne

Frankreich: Canal de Garonne

Es ist noch nicht allzulange her, nannte man ihn Canal latéral de la Garonne, dann noch Canal à la Garonne, doch in der Kürze liegt die Würze.

Also nun halt; Canal de Garonne.

Es scheint so, dass dieser Kanal mit der Umbenennung auch gleich noch sein Dornröschendasein im Schatten des allgegenwärtigen Canals du Midi etwas abgelegt hat.
Apropos Canal du Midi, es gibt immer wieder welche, die behaupten der Canal de Garonne sei ein Teil des Canal du Midi, was nicht stimmt. Beide zusammen haben allerings einen Namen: Canal entre deux Mers.

Die Geschichte des Canal latéral de la Garonne

Im Jahre 1856 wird der Canal  entlang der Garonne fertiggestellt, die bisher vom Wasserstand der Garonne abhängige Verbindung mit Bordeaux wird endlich sicherer. 
Zu spät, wie sich bald herausstellen wird. 1858 pachtete die Bahn als Besitzerin den Canal du Midi für 40 Jahre und holte die ganze Fracht auf die Schienen, der Canal du Midi wird nur noch schlecht unterhalten, es kommen von dort keine Frachten mehr auf den neu erbauten Seitenkanal.
Die Schleusen hatten bis gegen 1970 dieselben Masse wie im Canal du Midi (30.65 x 5.80), wurden dann jedoch auf die Freycinet-Länge (38.5 m) vergrössert.
Auch dies wieder zu spät! 

1974 baute man das revolutionäre Wasserkeilhebewerk von Montech

Der "Pente d'eau de Montech" war eigentlich für die Frachtschifffahrt gedacht und sollte die 5 Schleusen von Montech ersetzen. Doch auch hier kam man wieder zu spät. Es gab zur Zeit der Eröffnung kaum mehr Frachtverkehr und die Freizeitkapitäne blieben auf der östlichen Seite von Toulouse. Als ich hier als Exote 1994 vorbei kam, sagten sie mir, ich könne das technische Wunderwerk nicht benützen, es sei für die Frachtschifffahrt reserviert...
Welche es eigentlich nicht mehr gab.

Zur neueren Geschichte

Noch im selben Jahr,1994, musste ich im wunderschönen Städtchen Moissac für eine Woche Halt anlegen. Ich war ganz alleine im wirklich schönen Hafen und nicht ein einziges Boot oder Schiff fuhr während dieser Zeit hier durch. 
Heute müsste man hier eigentlich eine Schiffsstapelanlage bauen.

Da der Canal du Midi, gelinde gesagt, nun wirklich gesättigt ist, verschob sich der Hausboot- und Yachttourismus in der Zwischenzeit vom Canal du Midi und Toulouse gegen Westen. Heute herrscht hier auf dem Canal de Garonne, der Baïse und dem Lot ein reger Flusstourismus, alle grösseren Hausbootvermieter haben sich mittlerweilen hier angesiedelt.

Canal de Garonne jetzt / Toulous bis Moissac

Nach dem Start im grossen Becken von Toulouse, wo sich der Canal latéral de Garonne und der Canal du Midi treffen, ist es zuerst eher trist, ein schnurgerader Kanal, Autobahnen, Industrie und Einkaufszentren wollen und wollen nicht weichen. Wenn man dann nach 40 km Montech erreicht, wird es deutlich angenehmer. 
Hier befindet sich auch der inzwischen stillgelegte Pente d'eau de Montech.
Aber auch der Zugang zum Stichkanal nach Montauban mit der Schleuse hinunter zum Tarn.

Als nächsten folgt dann der angenehme Hafen von Castelsarassin, die Stadt selbst ist leider etwas trist. Nach einer guten Stunde Fahrt hat man auf der Kanalbrücke den Tarn überquert und erreicht die Stadt Moissac. Der Hafen ist allerdings sehr stark belegt, ein Anruf in der Capitanerie am Vortag ist von Vorteil. Sollte im Kanalhafen jedoch kein Platz sein, kann man über die kurze Schleusentreppe zum Tarn hinunter, wo am langen Quai sicher noch Platz ist.

Moissac gehört zu den schönsten Städten hier im Südwesten und ist mit seinem prachtvollen Kloster, der grossen, geschlossenen Markthalle und den vielen gemütlichen Strassenrestaurants unbedingt einen Besuch wert! Samstag- und Sonntag-Morgen findet ganzjährig ein sehr grosser Markt statt.

Von Moissac nach Buzet-sur-Baïse

Nach der Weiterfahrt folgt der Kanal noch immer dem Tarn, welcher aber schon bald in die Garonne mündet. Der nächste Hafen befindet sich in Valence d'Agen, die Stadt bietet alle Geschäfte, ist jedoch nicht sonderlich schön - und hinter allem stehen die zwei Kühltürme des Kernlraftwerkes von Golfech. 
Nächster Halt: Agen!
Der Stadthafen befindet sich hinter dem Bahnhof am Stadtrand, das Zentrum der grossen Stadt ist jedoch nur 600 - 700 m entfernt. 

Wir verlassen die Stadt auch wieder auf einer Kanalbrücke, diesmal überqueren wir die Garonne, es wird jetzt sehr ländlich.  Wer Lust auf einen kleinen Spaziergang hat, kann an der Ausweichstelle bei Serignac belegen und das hübschen Dörfchen besuchen. 
Nun folgt das Weinstädtchen Buzet-sur-Baïse, von wo man wieder über eine Schleusentreppe zum Flüsschen Baïse hat. Von der Baïse gelangt man durch eine Schleuse auch auf die Garonne und von dort nach 4 km an die Mündung des Lot.
Buzet selbst ist keine Reise Wert und den guten Wein der Gegend erhält man auch im Supermarché.

Von Buzet nach Gastets-en-Dorthe, dem Ende des Canal lateral Garonne.

Die nun folgenden Ortschaften Damazan, Lacassore, Lagruère habe alle kleinere Anleger, derjenige von Mas-d'Agenais ist recht gross, wird jedoch weitgehend von einem Hausbootvermieter belegt. Nächster und letzter grösserer Hafen liegt in Fontet, in einem Becken neben dem Kanal. Die definitv letzten Anlegemöglichkeiten befinden sich vor der letzten Schleuse zur Garonne, diejenigen welche auf der Garonne weiter gegen Bordeaux fahren möchten, benötigen einen Boots-Führerschein. 

Der Canal du Brienne a Toulouse ou Canal Saint-Pierre

Dieser nur 1600 m lange Kanal verband die dort für die Mühle gestaute Garonne mit dem Basin du Port de L'Embouchure, wo die zwei Kanäle Midi und Garonne zusammentrafen. Er diente in erster Linie der Einspeisung des Wassers für den Canal latéral de Garonne.

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Canal de Garonne / Canal lateral de la Garonne

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