Navigli Lombardi: Naviglio Grande, Naviglio Pavese, Naviglio Bereguardo, Naviglio Martesana, Naviglio Paderno

Navigli Lombardi: Naviglio Grande, Naviglio Pavese, Naviglio Bereguardo, Naviglio Martesana, Naviglio Paderno

Die alten, kaum oder nicht mehr schiffbaren Kanäle in der Lombardei

Sie haben alle eines gemeinsam: Sie sind nicht mehr schiffbar und werden es wohl auch nicht mehr werden! 

Die Ausnahme: Der Wasserweg Fiume Ticino - Canale Industriale - Naviglio Grande, dieser geht unter das Motto: Bedingt schiffbar - und wird es wohl bleiben.

Fiume Ticino navigabile / Canale Industriale Ticino / Naviglio Grande

Naviglio Grande/ Von Bernate Ticino zur Porta di Ticinese à Milano

Der Naviglio Bereguardo

Naviglio Pavese

Naviglio Martesana

Naviglio Paderno / Adda

Fiume Ticino navigabile / Canale Industriale Ticino / Naviglio Grande

Vor ein paar jahren hat man in Mailand grossartig verkündet, man nehme nun die Wiederschiffbarmachung des Wasserweges zwischen dem Lago Maggiore und Milano zügig in die Hände!
Bisher war der Ticino ab dem Lago Maggiore mit Sicherheit ab 6 km schiffbar bis zur Diga della Miarina, dem Stauwerk, welches den Abfluss aus dem See regelte. Das Öffnen der dortigen Schleusen war jedoch von einigen Voraussetzungen abhängig, also doch recht unsicher.

Schafft man diese Schleuse tatsächlich, steht man 6 km weiter unten vor dem Stauwehr von Porte della Tolle. Und hier ist endgültig aus, keine Schleuse weit und breit!

Dann aber geht es los!
Schon 1 km unterhalb von Porte della Tolle kommt am linken Ufer der hochseeschifffahrtstaugliche Schwimmsteg des Parco di Ticino, bei km 1.5 folgt die bediente Schleuse bei der Diga di Pan Perduto, gleich danach die nächste, noch immer bediente Schleuse, welche den Canale Vilorese und den Canale Industriale Ticino voneinender trennen. Danach geht es auf diesem unsäglichen Betonkanal mit starker Strömung weiter bis zum Eingang der Schleusentreppe von Vizzola Ticino. 
Nach knapp 8 Kilometern ist dann definitv Schluss!

Kraftwerk Tornavento: Schleuse zugemauert / Kraftwerk Turbige: Schleuse nicht mehr betriebsfähig, unterhalb Turbigo eine Schwelle mit 1 m Gefälle. 

Und danach wäre der Naviglio Grande bis Milano schiffbar.
Vorausgesetzt, man verfügt über ein Boot mit maximal 50 cm Tiefgang.
 
Und das nennen sie dann an zuständiger Stelle in Mailand "schiffbar"

Da es meine mittlere Lebenserwartung nicht erlaubt diese Wette einzugehen, (wer wird schon 100-jährig) würde ich 1000 € wetten, dass noch in 25 Jahren kein Boot, welches diesen Namen verdient, vom Lago Maggiore nach Mailand gefahren ist. kf

Naviglio Grande/ Von Bernate Ticino zur Porta di Ticinese à Milano

Bernate Ticinese
Der erste und auch schönste Anleger am Naviglio. Ein wirklich schmuckes Dorf und gleich nach der Brücke ein Ristorante con Giardino.
Boffalora sopra Ticino
Ein recht kurzer Steg, welcher auch vom Ausflugsboot bedient wird. 
Ponte Vecchio
Kleiner Quai und grosse Poller
Robecco sul Naviglio
Angenehmes Städtchen mit schönem Quai. Sehenswert ist der Palazzo Archinto mit seinem gediegenen Ristorante. 
Seltenheitswert hat auch die Zigarrenauswahl in der Bar im Zentrum.
Cassinatta di Lugugnana
Kleines Dorf, kleiner Anleger, kleines Ristorante
Abbiategrasso
Die recht grosse Stadt an der Abzweigung zum Naviglio Bereguardo verfügt eigentlich über alles - ausser einer Anlegemöglichkeit für Boote.
Und dann nur noch Milano!

 

Der Naviglio Bereguardo

Der Seitenkanal des Naviglio Grande führt von Abbiagrasso bis zur Ortschaft Bereguardo und diente einst dem Transport von landwirtschaftlichen Gütern in die Metropole Mailand und verfügte über eine Schleuse. Heute dient der Kanal der Landwirschaft zur Bewässerung der Felder.
Der Kanal hat eine Länge von 18.8 km und ursprünglich 12 Schleusen, welche leider grösstenteils nicht mehr sichtbar sind.

Naviglio Pavese

Die beinahe schnurgerade Verbindung von der Darsena bei der Porta Ticinese in Mailand hinunter nach Pavia. Von dort gelangt man über die Verbindungsschleuse in den Fluss Ticino, welcher schon nach 10 km in den Po mündet.
Schon 1584 begann man mit der Planung einer Verbindung zwischen Mailand und dem Po, doch erst 1819 wurde die letzte Schleuse zum Po durch "Seine Durchlaucht Fürst Rainer, Kaiserliche Hoheit, Erzherzog von Österreich und Vizekönig von Lombardo-Venetien" eingeweiht.
Die Länge des Kanals: 33,3 km / Schleusen: 12, davon 2 Doppelschleusen.

Naviglio Pavese

Der zuerst Naviglio Piccolo genannte Wasserweg war schon um 1470 schiffbar, der endgültige Durchbruch kam allerdings erst 1554 - 1564 mit dem Bau der Schleuse von San Marco. Damit war der Kanal an den Naviglio Grande angeschlossen und die Barken konnten vom Ticino über den Naviglio Grande, Naviglio Martesana und Fiume Adda zum Po fahren.
Der Naviglio Martesana wurde vom Fluss Adda gespiesen und hatte genügend Strömung, um nebenbei noch Mühlräder anzutreiben. Der Kanal wurde während seiner ganzen 450-jährigen Existenz immer wieder modernisiert. Noch im 19ten Jahrhundert wurden die Schleusen auf das "französische" Mass (39 x 5 .10m) ausgebaut.

1970 fiel die Verantwortung über den Kanal vom Staat an die Region Lombardei, welche 1983 an das Consortio di Bonifica Est Ticino Villoresi weitergegeben wurde.
In den 90er-Jahren wurde der Kanal deklassiert und im Gebiet zwischen Mailander Hauptbahnhof und der Darsena an der Porte Ticinese überbaut. Grosse Strecken des alten Treidelpfades dienen heute vielen Radfahreren als beliebtes Ausflugsziel.
Länge des Kanals: 38 km / 3 Schleusen.

Naviglio Paderno / Adda

Der Paderno ist für mich einer der verrücktesten Kanäle Europas. Ursprünglich wurde er gebaut, um die dortigen Stromschnellen des Flusses Adda zu umgehen.Zu jener Zeit herrschte auf dem Fluss ein reger Handelsverkehr zwischen der Region um Lecco und Mailand.
Die Konstruktion der Schleusen war ziemlich einmalig. Die Frachtboote hatten eine Abladetiefe von ca. 80 cm, weshalb die oberen Tore nur etwas höher als 1 Meter sind, die unteren dagegen bis 6.2 Meter. Zudem hat jede Schleuse eine andere Dimension. 

Man sagt, Leonardo da Vinci hätte den Kanal anlässlich seines Besuches beim Grafen Melzi in Vaprio d'Adda geplant. Tatsächlich wurde 1516 mit dem Bau des kühnen Werks begonnen und dann nach vielen Rückschlägen 1777 von Maria Theresa von Österreich eingeweit.

Heute kann der Kanal zu Fuss oder mit dem Fahrrad über einen angenehmen Weg besichtigt werden, auch hat es ein kleines Museum.

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